Mit dem Thema Kirchgemeindehaus befasste sich bereits die Vorgängerbehörde vor rund 20 Jahren. Bisher musste mangels Räumlichkeiten auf grössere kirchliche und andere Anlässe verzichtet werden. Ein erstes Vorprojekt entstand 2008. Doch aus verschiedenen Gründen trat das Kirchgemeindehausprojekt für einige Jahre in den Hintergrund. Eine neu zusammengesetzte Kirchenvorsteherschaft setzte im Herbst 2017 die Vision Kirchgemeindehaus wieder in den Fokus. Im November 2019 stand das Siegerprojekt "Trinitas" von Felber + Partner Architekten AG fest.
2020 folgte eine intensive Zeit der Weiterentwicklung und Ermittlung des Kostenvoranschlags. Nach der Kreditgenehmigung und der Zustimmung für eine Steuerfusserhöhung konnte Ende 2021 das Baugesuch eingereicht werden. Der Spatenstich erfolgte im September 2022 und nun steht das Einweihungswochenende unmittelbar bevor.
Wir sind sehr zufrieden mit dem gesamten Bauablauf und freuen uns riesig über das neue Kirchgemeindehaus, das sowohl in der äusseren Erscheinung als auch im Innern völlig überzeugt. Der Grossteil der beauftragten Unternehmen stammt aus unserer Region und die Bauphase verlief glücklicherweise unfallfrei. So möchten wir allen Unternehmen, die mit grossem Engagement zum guten Gelingen beigetragen haben, und der Bauleitung für ihren vorbildlichen Einsatz ganz herzlich danken.
Für die Baukommission
Markus Thalmann
Der historisch gewachsenen Qualität gerecht geworden
Die neben der Kirche gelegene Häusergruppe, bestehend aus markanten Altbauten und zentralem Kiesplatz, bildet schon seit jeher eine ortsbaulich stimmige Situation mit einem hohen Mass an dörflicher Atmosphäre und historisch gewachsener Qualität. Mit der Realisierung des Projekts "Trinitas" konnte das Ensemble ergänzt und in sich abgeschlossen werden.
Das neue Kirchgemeindehaus, das sich in Ausdruck und Formensprache an den umgebenden Bauten orientiert, fügt sich seiner Bedeutung entsprechend prägend und harmonisch in die bestehende Bebauung ein und erscheint in seiner bewussten Einfachheit dezent zurückhaltend. Die Stellung des Neubaus stärkt die bereits vorhandenen ortsbaulichen und aussenräumlichen Qualitäten und schafft den neuen Kirchgemeindeplatz mit einer stattlichen Linde als zentralem Hofelement.
Das Herzstück des Neubaus bildet der Kirchgemeindesaal. Durch seine Positionierung fungiert er als Bindeglied zwischen den beiden Aussenbereichen und ist durch die beidseitig angeordneten Glasfronten zu diesen erweiterbar: dem öffentlichen Dorfplatz am Kirchweg und den privaten Rasen- und Gartenflächen der Ostseite.
Im Sockelgeschoss des nach Minergie erstellten Neubaus dominieren helle Sichtbetonoberflächen die Räume der kirchlichen Jugendarbeit. In Erd- und Obergeschoss und im zentralen Kirchgemeindesaal dominiert Holz sowohl als Konstruktions- als auch als Bekleidungsmaterial und schafft eine warme und vertraute Atmosphäre.
Bruno Felber, Felber + Partner Architekten AG, Tägerwilen